Seit Anfang des Jahres stehen Guido Kerkhoff, CEO von Klöckner & Co, und Götz Erhardt, Senior Managing Director bei Accenture, als Moderator und Co-Moderator gemeinsam an der Spitze des Initiativkreises Ruhr. Nach ihren ersten 100 Tagen als neues Moderatoren-Duo ziehen die beiden eine erste Bilanz – und geben einen Ausblick auf das, was kommt.

Herr Kerkhoff, Herr Erhardt, mit welchen drei Adjektiven würden Sie die erste Zeit als Moderatoren beschreiben?

Kerkhoff: Nur drei? *lacht* Ok, ich versuch es mal. Vielfältig, inspirierend, herausfordernd.
Erhardt: Das ergänze ich gerne um dynamisch, ermutigend und erfüllend.

Was ist Ihr persönliches Highlight aus den ersten 100 Tagen?

Kerkhoff: Wenn man es genau nimmt, sind es schon weit mehr als hundert Tage. Unsere Vorgänger Rolf Buch und Dr. Andreas Maurer haben uns in den letzten Monaten ihrer Amtszeit schon stark eingebunden. So war es ein fließender Übergang für uns alle. Mich auf ein Highlight zu beschränken, ist daher schwer.  Gleich zu Anfang dieses Jahres haben wir eine große Kampagne mit all unseren Mitgliedern zur Teilnahme an der Bundestagswahl und Stärkung der demokratischen Mitte gestartet. Ein großer Erfolg! Weiteres Highlight war für mich auch unsere erste Vollversammlung in Dortmund bei Materna, Besonders beeindruckt hat mich die lebhafte Diskussion zur Bundestagswahl und zur Rolle von Wirtschaft in der Demokratie.

Erhardt: Die Zeit ist wie im Fluge vergangen – wir haben so viel erlebt und schon auf die Beine gestellt. Ich fand neben den Highlights, die du schon genannt hast, Guido, die Gründung der BRYCK Startup Alliance besonders wegweisend. Sie steht sinnbildlich für das, was wir mit dem Initiativkreis erreichen wollen: den Standort Ruhrgebiet aktiv gestalten, Innovation fördern und Zukunftsaussichten schaffen. Innovation und Gründungen sind das Fundament von Wachstum und Wohlstand und deshalb ganz entscheidend für die Region.

Als Moderatoren engagieren Sie sich ehrenamtlich – zusätzlich zu Ihren verantwortungsvollen beruflichen Aufgaben. Wie gelingt Ihnen dieser Spagat?

Kerkhoff: Es ist tatsächlich ein Balanceakt, aber einer, der sich lohnt! Ich selbst bin nicht im Ruhrgebiet aufgewachsen, habe hier aber den Ort gefunden, an den ich gehöre. Der Initiativkreis ist deshalb für mich ein Herzensprojekt – weil ich fest daran glaube, dass Unternehmen auch gesellschaftliche Verantwortung tragen und einen signifikanten Beitrag leisten können. Und mit guten Teams im Rücken und klarem Fokus lässt sich das alles gut vereinbaren.

Erhardt: Ich stimme zu. Unsere Rolle im Initiativkreis ist ganz buchstäblich ein  Ehrenamt – und somit ist sie ist Ausdruck von Verantwortung für die Region. Und wenn man sieht, was wir gemeinsam mit den Mitgliedsunternehmen des IR bewegen können, dann ist das sehr motivierend. Und wer moviert ist, schafft jeden Balanceakt.

Schauen wir auf die nächsten 100 Tage: Welchen Fokus setzen Sie für die nahe Zukunft – und worauf freuen Sie sich besonders?

Kerkhoff: Wir wollen den Austausch zwischen unseren Mitgliedern noch gezielter fördern. Die Stärke des Initiativkreises liegt in seiner Vielfalt und seinen großartigen Netzwerken – das Potenzial wollen wir noch stärker heben und unsere vereinte Stimme nutzen. Über das Jahr verteilt haben wir viele Anlässe zum Austausch mit unseren Mitgliedern geplant – sei es bei Themenabenden in kleiner Runde oder auch bei Veranstaltungsformaten, bei denen der junge und der – sagen wir – etwas weniger junge Initiativkreis zusammenkommen. *lacht* Natürlich freue ich mich auch auf die Ergebnisse der Bildungsstudie. Die Studie wird Grundlage für weitere Schritte in unserer Projektarbeit sein. Und als einer der diesjährigen Sponsoren des Klavier Festival Ruhr freue mich auch schon auf großartige Konzerte in spannenden Spielstätten!

Erhardt: Mir ist besonders wichtig, dass wir die Themen Innovation und Bildung weiter verzahnen. Mit der Bildungslandkarte schaffen wir eine fundierte Grundlage, um Qualifizierung passgenau zu stärken. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit meinem Haus Accenture und unseren starken Partnern der RAG Stiftung, der TalentMetropole Ruhr und dem Regionalverband Ruhr.  Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Das wir weitere Projekte mit hohem Wirkungsgrad ermöglichen.

Zu guter Letzt – wenn Sie in der kommenden schönen Jahreszeit etwas durchatmen können: Welcher Ort im Ruhrgebiet ist Ihr persönlicher Tipp zum Entspannen?

Kerkhoff: Ich lebe in Essen-Werden. Ein Spaziergang an der Ruhr zum Beispiel, auch über die Brehminsel, die inmitten des Flusses liegt, ist immer wieder eine Freude. Da ich mit Klöckner & Co viel Zeit in Duisburg verbracht habe, sind mit dort auch einige Orte ans Herz gewachsen. Ich empfehle den Innenhafen in Duisburg – ein wunderbarer Ort, an dem sich Geschichte und Moderne begegnen. Früher Umschlagplatz für Waren, heute ein lebendiges Viertel mit viel Atmosphäre, Gastronomie, mit viel Kunst und Kultur am Wasser Für mich ein echtes Sinnbild für den Wandel im Ruhrgebiet.

Erhardt: Bei Accenture haben wir das Welterbe Zollverein direkt vor der Tür. Bei Sonnenuntergang bricht sich das Licht fast magisch durch die alte Kokereianlage. Daran kann man sich nicht sattsehen. Ich mag außerdem die Halde Hoheward – der Blick von oben auf das Ruhrgebiet hat etwas Symbolisches: Man sieht wortwörtlich bis zum Horizont, wie viel sich bei uns schon bewegt hat und wie viel möglich ist.