In neuer und alter Funktion: Interview mit Dirk Opalka, Geschäftsführer der Initiativkreis Ruhr GmbH
Bereits von 2013 bis 2021 führte Dirk Opalka die Initiativkreis Ruhr GmbH. Anfang Juli 2024 ist der Evonik-Manager als Geschäftsführer des Initiativkreises Ruhr zurückgekehrt. Zum Anlass seiner „neuen alten“ Rolle sprachen wir mit ihm über die Zwischenjahre und werfen den Blick in die Zukunft des Initiativkreises – und des Ruhrgebiets.
Herr Opalka, wir freuen uns sehr, Sie erneut als Geschäftsführer begrüßen zu dürfen. Was treibt Sie an, sich im Initiativkreis Ruhr wieder für das Ruhrgebiet stark zu machen?
Genau genommen war ich nie ganz weg! Seit 2021 bin ich dank der Ernennung durch unsere Mitglieder Ehrenmitglied in unserem Bündnis. Dieser ‚Ritterschlag‘ hat mich unglaublich gefreut und geehrt. Daher konnte ich an allen Gremiensitzungen des Initiativkreises weiter teilnehmen und informiert bleiben. Darüber hinaus bin ich bis heute Vorsitzender der Freunde des Klavier-Festival Ruhr e. V. und engagiere mich darüber insbesondere für die Education-Arbeit unseres kulturellen Leitprojekts. Für die Zukunft des Ruhrgebiets müssen wir die nachfolgenden Generationen bestmöglich fördern. Noch immer ist die soziale Herkunft entscheidend für den Bildungsweg, den ein Kind einschlägt. Auch mit Hinblick auf den Fachkräftemangel und den demografischen Wandel müssen wir daran dringend etwas ändern. Das Ruhrgebiet ist meine Heimat und ich bin fest überzeugt von den wirtschaftlichen und menschlichen Stärken unserer Region. Deshalb bin ich hoch motiviert wieder mit anzupacken.
Wie würden Sie jemandem, der noch nie von unserem Wirtschaftsbündnis gehört hat, den Initiativkreis beschreiben?
Verantwortung zu übernehmen für die Region und für das, was vor den Konzerntüren geschieht, darum geht es in unserem Bündnis. Die Wirtschaft und weitere wichtige Institutionen ziehen bei uns branchenübergreifend an einem Strang und stoßen mit viel Engagement genau die Initiativen an, die unsere Region und die hier lebenden Menschen brauchen. Unser Bündnis ist einzigartig und eine Erfolgsgeschichte – und das seit bereits 35 Jahren. Also, um die Frage zu beantworten: Hier übernehmen große, namhafte Unternehmen und Institutionen nicht nur wirtschaftliche, sondern auch gesellschaftliche Verantwortung in einem wirklich einzigartigen Maße.
Mit dem Blick nach vorn: Welche Möglichkeiten sehen Sie, um den Initiativkreis Ruhr auf kurze und lange Sicht weiterzuentwickeln?
Aktuell wird unsere Region aufgrund der Fußball-Europameisterschaft international stark wahrgenommen – aber leider nicht nur positiv. Es gilt vor allem die Stärken des Ruhrgebiets noch mehr hervorzuheben. Das Ruhrgebiet ist innovativ und wandlungsfähig. Die wirtschaftliche Transformation, die seit Ende der 1980er Jahre vorangetrieben wurde, geht nicht zuletzt auf die Innovationskraft zurück, die wir immer wieder beweisen. Das ist es, was wir ins Schaufenster stellen müssen. Erste Ideen dazu habe ich bereits im Kopf.
Inwieweit inspiriert Sie der Initiativkreis Ruhr auch persönlich und privat?
Ich mag die Menschen im Ruhrgebiet. Wir packen an, sagen, was Sache ist, und helfen einander. Eine Mentalität, der ich viel abgewinnen kann. Aber konkret zur Frage: Ich erwähnte in der Antwort auf die erste Frage auch das Klavier-Festival Ruhr und gewissermaßen schließt sich hier der Kreis: Ich habe mir vor Kurzem ein Klavier gekauft und lerne nun selbst das Instrument. In diesem Zuge bekommt man noch einmal eine ganz andere Sicht auf das im wahrsten Sinne des Wortes Handwerk und Fingerspitzengefühl der Pianistinnen und Pianisten, die die Konzerte unseres Klavier-Festivals bereichern. Ich hatte mir ursprünglich vorgenommen, bis Ende des Jahres, vielleicht zum Weihnachtsfest mit der Familie, etwas vorspielen zu können – da muss ich mich aber definitiv noch ranhalten. *lacht*