Klavier-Festival Ruhr 2024: Intendantin Katrin Zagrosek stellt ihre erste Spielzeit vor
Von links nach rechts: Prof. Dr. Tobias Bleek, Leiter des Education-Programms, Katrin Zagrosek, Intendantin des Klavier-Festivals Ruhr und Dr. Leonhard Birnbaum, E.ON-CEO und Schirmherr des Klavier-Festivals Ruhr 2024.
Zwischen dem 26. April und dem 16. Juli 2024 findet das erste Klavier-Festival Ruhr unter Leitung von Katrin Zagrosek in 17 Städten zwischen Rhein und Ruhr statt. Zu 66 Konzerten hat die neue Intendantin 67 Pianistinnen und Pianisten aus 34 Nationen eingeladen. Schirmherr des kulturellen Leitprojektes des Initiativkreises Ruhr ist in diesem Jahr Leonhard Birnbaum. Der Vorstandsvorsitzende des diesjährigen Hauptsponsors E.ON SE: „Mit der Förderung von nachhaltigen Projekten und Partnerschaften in den Bereichen Kultur, Wissenschaft setzt sich E.ON ein für die Gesellschaft, in der wir leben, auch über das an sich schon wichtige Kerngeschäft Energieversorgung hinaus. Die positive Wahrnehmung des Ruhrgebiets als attraktive Region, die durch künstlerische Spitzenleistungen internationale Strahlkraft entwickelt, steht dabei für uns im Mittelpunkt. Gerade in Zeiten bedrohlicher Krisen haben Kunst und Musik einen großen Wert. Sie zeigen, dass ein friedliches Miteinander möglich ist. Auch 2024 kommen wieder zahlreiche Künstler und Künstlerinnen aus allen Teilen der Welt ins Ruhrgebiet, die eines verbindet: Die feste Überzeugung, dass die einigende, Frieden stiftende Kraft der Musik auf Dauer machtvoller sein wird als alle Kriege und Konflikte dieser Welt.“
Das Festival soll mehr denn je einen Rahmen für vielfältige Begegnungen bieten – sowohl zwischen dem Publikum und den Künstlern als auch zwischen den Künstlern untereinander. So hat Intendantin Zagrosek spannende Begegnungen etwa zwischen dem international bekannten Pianisten Marc-André Hamelin und zwei lokalen Akteuren, dem Sinfonieorchester Wuppertal und der Chorakademie Dortmund, gestiftet, die gemeinsam Ferruccio Busonis Konzert für Klavier und Orchester mit Männerchor aufführen werden. Auch das Aufeinandertreffen des klassischen Pianisten Kirill Gerstein mit dem Jazzer Brad Mehldau ist eine solche außergewöhnliche Begegnung. Gerstein wird als Porträtkünstler 2024 noch zwei weitere Male zu erleben sein: mit einem dem Komponisten Ferruccio Busoni gewidmeten Rezital im UNESCO Welterbe Zollverein sowie gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester in der Philharmonie Essen. Vier weiteren Künstlern kann das Publikum gleich mehrfach begegnen: Zu einer zweitägigen Mozart-Expedition lädt Kit Armstrong in die Gebläsehalle im Landschaftspark Nord in Duisburg ein. Sir András Schiff kommt an drei aufeinanderfolgenden Tagen im Juli in den Robert-Schumann-Saal in Düsseldorf: Nach zwei Rezitalen stellt er am dritten Abend junge Pianistinnen und Pianisten seines Mentoring-Programms „Building Bridges“ vor. In einer Konzertreihe, die 2025 beim Klavier-Festival Ruhr fortgesetzt wird, präsentiert Jan Lisiecki gemeinsam mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und dem jungen Dirigenten Tarmo Peltokoski sämtliche Klavierkonzerte von Sergei Prokofjew. Und Alexander Melnikov ist an zwei aufeinander folgenden Tagen mit zwei völlig unterschiedlichen Konzerten auf Zeche Zollverein zu erleben: Im Salzlager spielt er sämtliche Präludien und Fugen von Dmitri Schostakowitsch, im Erich Brost Pavillon Werke der Wiener Klassik auf einem historischen Hammerflügel.
23 Pianistinnen und Pianisten geben in diesem Jahr ihr Festival-Debüt. Darunter sind auch einige der acht „Youngsters“, die das Festival rund um die Feiertage Christi Himmelfahrt und Fronleichnam auf Zeche Zollern in Dortmund und im Salzlager der Zeche Zollverein in Essen vorstellt. Für die neue Reihe „Klavier & Elektronik“ lädt das Festival erstmals in die außergewöhnliche Atmosphäre der beeindruckenden Heilig-Kreuz-Kirche in Gelsenkirchen-Ückendorf ein. Mit Francesco Tristano, Büşra Kayıkçı, dem Duo Grandbrothers und Michael Wollny sind hier Künstler zu hören, die im Grenzbereich zwischen akustischer und elektronischer Musik neue Klangräume ausloten. Dem Komponisten Ferruccio Busoni, dessen 100. Todestag die Musikwelt in diesem Jahr begeht, ist eine dreiteilige Konzertreihe gewidmet, in der Marc-André Hamelin, Kirill Gerstein und das Klavierduo GrauSchumacher die Werke des genialen Visionärs vorstellen. Mit acht Konzerten der Reihe „Jazz Piano“ bringt das Klavier-Festival Ruhr auch in diesem Jahr wieder das Ruhrgebiet zum Swingen.
Auch das Eröffnungs- und das Abschlusskonzert, beide in der Mercatorhalle Duisburg, sind dem Jazz gewidmet: Am 26. April eröffnet das Emmet Cohen Trio das Festival, am 16. Juli feiern Jason Moran und die hr-Bigband nicht nur den Festival-Abschluss, sondern auch den großen Duke Ellington zu dessen 125. Geburtstag. Der 35-jährige Emmet Cohen ist ein moderner, aber zugleich traditionsbewusster Pianist; bekannt geworden ist er durch seine „Masters Legacy Series“, eine Serie von Aufnahmen, mit denen er legendäre Jazzmusiker feiert. Jason Moran hat sich mit grenzüberschreitenden Projekten mit Künstlern der Visual und Performing Art einen Namen gemacht. Beide stehen für eine neue Generation von Jazzmusikern, beide geben nun an herausgehobener Stelle ihr Debüt beim Klavier-Festival Ruhr.
Natürlich werden wieder viele Künstlerinnen und Künstler zum Festival zurückkehren, die bereits in den vergangenen Jahren ihr Publikum begeistern konnten: So kommen Igor Levit und Evgeny Kissin ins Konzerthaus Dortmund, wo auch Hélène Grimaud gemeinsam mit dem jungen Bariton Konstantin Krimmel zu erleben ist. Die niederländischen Brüder Lucas und Arthur Jussen konzertieren in der Philharmonie Essen. Krystian Zimerman springt für Maria João Pires in der Historischen Stadthalle Wuppertal ein, wo auch Khatia Buniatishvili, Seong-Jin Cho und im November schließlich Lang Lang zu erleben sind. Und in der Stadthalle Mülheim tritt u.a. Emanuel Ax auf.
Einen wichtigen Stellenwert in der Arbeit des Klavier-Festivals Ruhr nimmt weiterhin das Education-Programm ein, das seit vielen Jahren weit über das Ruhrgebiet hinaus hohe Anerkennung genießt. Die nachhaltigen und innovativen Kooperationsprojekte des Festivals mit Schulen in Duisburg-Marxloh und Bochum-Gerthe können in vier Education-Konzerten in Duisburg und Bochum erlebt werden – u.a. schon am Dienstag, 30. Januar im Anneliese Brost Musikforum Ruhr, wo Schülerinnen und Schüler aus vier verschiedenen Schulformen zu Musik von John Adams, Olivier Messiaen und Alexander Mossolov tanzen.
Der Kartenvorverkauf beginnt am Samstag, 27. Januar 2024 um 10 Uhr. Tickets sind telefonisch unter der Hotline 0201 89 66 866 (montags bis samstags 9 bis 20 Uhr, sonntags 14 bis 20 Uhr) oder jederzeit im Internet unter www.klavierfestival.de erhältlich.