Wie die Urbane Zukunft Ruhr das Potential der Hochfelder Talente fördert – Nils-Christoph Ebsen und Ilyas Akdemir im Interview

Nov 3, 2023 | Bildung, Events

Urbane Zukunft Ruhr ist das neue Leitprojekt des Initiativkreises Ruhr. Als Dekadeninitiative ins Leben gerufen, wollen wir gemeinsam mit der Stadt Duisburg den benachteiligten Stadtteil Hochfeld lebenswerter gestalten. Wie viel jugendliche Energie und Kreativität in Hochfeld steckt, konnte man beim Fest „Hochfeld – Dein Talent steckt in Dir“ im September eindrucksvoll sehen. Rund 2500 Kinder und Jugendliche nutzten die vielen Bastel- und Spielaktionen der Veranstaltung. Wir sprachen mit Geschäftsführer Nils-Christoph Ebsen und Bildungskoordinator Ilyas Akdemir.

IR: Wie kam es zu der Idee, das Fest „Hochfeld – Dein Talent steckt in Dir“ zu veranstalten?

Ilyas Akdemir: Die Idee für das Fest am Hochfelder Markt entstand während einer Sitzung des Arbeitskreises Schule & Bildung im März dieses Jahres. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Hochfelder Markt noch in der Renovierungsphase. Als wir erfuhren, dass die Arbeiten im Sommer abgeschlossen sein würden, sahen wir die perfekte Gelegenheit, den Kindern und Jugendlichen von Hochfeld ein besonderes Fest zu bieten. Es war uns wichtig, den neu gestalteten Markt mit positiver Energie und Gemeinschaftsgeist zu beleben. Gleichzeitig ist es für unsere vielen Akteure eine gute Gelegenheit, ihre verschiedenen im Stadtteil vorhandenen Angebote darzubieten.

Nils-Christoph Ebsen: Wir haben in Duisburg-Hochfeld eine sehr große Anzahl an Akteuren, die sich um den Stadtteil kümmern, aber auch eine sehr große Anzahl an vielfältigen Bewohnerinnen und Bewohnern. Diese alle an einem Tag zusammenzubringen und zu zeigen, was Hochfeld kann, wie vielfältig der Stadtteil ist und was wir gemeinsam zustande bekommen, das war die Idee hinter dem Fest.

IR: Und von der Idee in die Praxis: Wie war die Resonanz auf das Fest?

Ilyas Akdemir: Sehr gut – Wir wollten den Kindern und Jugendlichen eine Plattform bieten, auf der sie sich ausprobieren und ihre Leidenschaften entdecken können. Die über 40 Akteure vor Ort haben eine breite Palette von Aktivitäten angeboten. Ob es nun darum ging, kreativ beim Reimen, Malen oder Basteln zu werden oder sich körperlich bei verschiedenen Sportangeboten auszutoben – für jeden gab es etwas und die Angebote wurden alle wahrgenommen. Wir freuen uns, dass es im Nachhinein gutes Feedback von den Beteiligten der Kindergärten und Schulen, aber auch der Eltern gab.

Nils-Christoph Ebsen: Dem schließe ich mich an. Man konnte wirklich gut sehen, wie vielseitig die Kinder und Jugendlichen begabt sind und dass sie Lust haben, etwas auf die Beine zu stellen. Besonders schön war es zu sehen, dass die Einblicke in die verschiedene Berufsfelder so gut ankamen. Es gab für die jungen Talente an verschiedenen Stationen die Möglichkeit, zum Beispiel ein Handwerk auszuprobieren, zu lernen, wie man jemanden frisiert oder einen Schaltkreis zusammenlötet.

IR: Welche Chancen seht ihr in Duisburg-Hochfeld auf lange Sicht und welche Rolle spielt die Förderung der Kinder und Jugendlichen dabei?

Ilyas Akdemir (r. i. B.) ist Bildungskoordinator der Urbanen Zukunft Ruhr.

Ilyas Akdemir: Duisburg-Hochfeld hat eine sehr junge Bevölkerung. Als Vergleich: Der gesamtdeutsche Altersdurchschnitt liegt bei 45, in Hochfeld ist er gerade mal bei 36 Jahren. Dieser dynamische und junge Stadtteil birgt ein enormes Potential. Für uns ist es daher von größter Bedeutung, die Kinder und Jugendlichen zu fördern. Wir glauben fest daran, dass eine frühzeitige Unterstützung und Bildung die Grundsteine für eine erfolgreiche Zukunft legen. Der oft zitierte Spruch „die Kinder sind unsere Zukunft“ mag zwar durchgekaut klingen, trifft in diesem Fall aber den Kern der Sache. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, diese jungen Talente von Anfang an zu begleiten, sie zu fördern und ihnen die besten Chancen für ihre Zukunft zu bieten. In einem Stadtteil wie Hochfeld, der so viel jugendliche Energie und Kreativität besitzt, sehen wir eine leuchtende Zukunft.

Nils-Christoph Ebsen: Wir glauben daran, dass die Kinder, Jugendlichen und ihre Familien durch die richtigen Ansätze ideal integriert werden können und wir so etwas bewegen. Wir sind uns sicher, dass man mithilfe eines vernünftigen Umgangs mit den Kindern und über die gemeinsame Förderung mit den Schulen, den sozialen Akteuren und den Eltern das Potenzial der Talente entfalten kann. Und dann werden sie ein großer Gewinn nicht nur für Hochfeld, sondern für die Stadt und auch das gesamte Ruhrgebiet sein.

Vielen Dank für das Interview!